Ein Welpe zieht ein – Gedanken und Überlegungen

Autor: Eileen

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Leben mit Hund

6 Min. Lesezeit

Egal ob ein Welpe oder ein erwachsener Hund einzieht, es ist immer etwas ganz Besonderes. Man macht sich vorher viele Gedanken, man möchte alles richtig machen und erstellt eine lange Einkaufsliste.

Ich habe alles zusammengefasst was für mich rund um das Thema Welpen- oder Hundeanschaffung wichtig ist, was man benötigt und worüber man sich vorher Gedanken machen sollte.

Was ist vor der Anschaffung zu beachten?

Denkt vorher darüber nach dass ein Hund regelmäßig raus muss, auch bei Schnee und Regen und 40 Grad im Schatten. Auch wenn ihr in der 5. Etage wohnt und euer Fahrstuhl ausfällt. Seid ihr oft krank solltet ihr jemanden haben der für euch mit dem Hund hinausgeht, denn selten nehmen Hunde Rücksicht auf unsere Bedürfnisse.

Welche finanziellen Belastungen kommen auf einen zu?

Ein Hund kostet Geld, manchmal echt viel Geld.

Angefangen bei der Grundausstattung für die man 300 € einplanen sollte, Leine, Halsband, Hundebett, Spielzeug, Futternäpfe und ein hochwertiges Futter.

Der Preis für einen Hund beträgt je nachdem von wo ihr ihn euch holt, von 350 € bis zu 4000 € von einem sehr guten Züchter.

Wiederkehrende Kosten für Steuer, Tierarzt, Futter, evtl. eine Hundeschule/Hundesportverein belaufen sich auf etwa 700 € im Jahr. Auch eine Hundehaftpflichtversicherung sollte jeder Hundehalter haben, um sich vor hohen Kosten zu schützen. Über eine Krankenversicherung oder eine OP- Versicherung sollte man sich Gedanken machen wenn man nicht mal locker 3000 € hat um hohe Tierarztkosten zu bezahlen.

Nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch muss einiges bedacht werden. Passt euer Traumhund in euer Auto? In den Kofferraum oder auf die Rücksitzbank. Evtl. benötigt der Hund eine Box, würde auch diese in euer Auto passen?

Ist bei euch Zuhause genug Platz? Hat der Hund einen Rückzugsort wo ihn niemand stören wird? Passt das Hundebett oder vielleicht sogar auch eine Hundebox hin? Wie lange muss der Hund alleine sein? Wenn ihr arbeiten seid oder regelmäßige Termine habt. Manchmal merkt man gar nicht dass man viel unterwegs ist, schnell sind 10 Stunden rum die euer Hund alleine Zuhause verbringt. Könnt ihr den Hund mit in den Urlaub nehmen? Wer oft und gerne Urlaub macht sollte vorher in sich gehen und überlegen, wo die Reisen hingehen. Auf Flugreisen wird der Hund euch wohl eher nicht begleiten, Wanderurlaube oder Campingurlaube hingegen laden Hunde gerade zu ein, sind allerdings nicht jedermanns Sache.

Nun kommen wir zu einem für mich sehr wichtigen Punkt.

Sichere Autoboxen

Eine gute und stabile Autobox kann das Leben eures Hundes retten. Bei einem Unfall kann der Hund nicht durch das Auto geschleudert werden, bei Schäden am Auto ist euer Hund in einer stabilen Box vor Schäden geschützt. Zudem finden Hunde sich in einer Box sicherer und finden besser zur Ruhe.

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Welche Rasse soll es werden?

Ist die Rasse eures Traumhundes in dem Bundesland, in dem ihr wohnt, erlaubt oder benötigt der Hund einen Wesenstest oder gibt es bestimmte Auflagen?

Passt die Größe, der Charakter und die Anforderungen des Hundes zu euch? Ich weiß wie beliebt Border Collies oder Viszler sind, aber Arbeitshunde mit einem ausgeprägten Jagd- oder Hütetrieb werden nicht glücklich wenn sie die meiste Zeit auf der Couch verbringen sollen. Auch die Besitzer haben keine Freude mit einem Hund der nicht ausgelastet ist und anfängt Fehlverhalten zu zeigen. Ebenso kann das Gegenteil eintreten, es kann passieren, dass ihr Erwartungen an euren Hund habt, die von der Rasse einfach nicht erfüllt werden können. Nicht jeder Hund ist arbeits- oder lauffreudig.

Wer großen Wert auf Sauberkeit legt, sollte beachten dass die meisten Hunde haaren und Dreck und Sand mit ins Haus bringen. Wenn sie nicht haaren, müssen sie meistens zum Friseur.

Klärt vorher ab ob euer Vermieter Hunde erlaubt, bei manchen gibt es Einschränkungen bezüglich der Rasse oder Größe. Lasst euch die Genehmigung unbedingt schriftlich geben.

Ich finde es gut wenn die Option besteht den Hund mit auf die Arbeit zu nehmen. Man muss nicht 24/7 mit seinem Hund verbringen, aber bevor der Hund 8 Stunden alleine ist sollte er lieber mit auf die Arbeit kommen können.

Wenn ihr all diese Punkte überdacht habt geht es richtig los.

Wo soll der Hund herkommen?

Tierheim/Tierschutzverein oder Züchter. Falls ihr einem Hund ein Zuhause schenken möchtet der es nicht so gut getroffen hat weil er abgegeben/ausgesetzt wurde und im Tierheim sitzt, solltet ihr euch vorher genau über seine Herkunft und Vorgeschichte erkundigen. Sollte der Hund Angst vor bestimmten Dingen haben oder Baustellen haben an denen gearbeitet werden muss und spezielles Training benötigt wird, solltet ihr das nicht ignorieren. Angsthunde können nicht alleine mit Liebe und Zuneigung erzogen werden, man sollte gewisse Eigenschaften nicht einfach mit „das schaffen wir schon“ abtun.

Vertretet ihr auch die Meinung das ihr mit der Adoption eines Auslandshundes etwas unheimlich gutes tut, solltet ihr auch diesbezüglich einige wichtige Dinge beachten. Sollte der Hund nicht so sein wie beschrieben oder es treten unerwartete Probleme auf, sollte geklärt werden ob der Hund zeitnah zurück genommen wird. Oftmals kommen die Hunde aus dem Ausland direkt zu ihren neuen Besitzern und es gibt keine Pflegestelle vor Ort. Ehemalige Straßenhunde sind darauf geprägt Menschen zu meiden und Autos als gefährlich einzustufen, sie werden innerlich immer einen Widerspruch und Stress haben wenn sie in eine Menschenfamilie kommen und dann am besten noch mitten in einer belebten Stadt leben müssen.

Je nachdem wo euer Anspruch an euren Hund liegt solltet ihr euch beraten lassen welche Option für euch die beste ist. Ich finde es gut sich zu erkundigen ob jemand aus traurigen Umständen seinen Hund abgeben muss. Bevor ein Hund die Zwischenstation Tierheim mitmachen muss, ist es schön ihm das zu ersparen und ihm ein Zuhause zu geben. Nicht zu verwechseln mit Menschen die kein Lust mehr auf ihren Hund haben und ihn dann noch gewinnbringend verkaufen möchten. Für mich persönlich ist meine erste Wahl ist immer ein seriöser Züchter. Ich habe sehr klar definierte Anforderungen an meinen zukünftigen Hund. Er muss in mein Leben und in meine Arbeit passen. Dafür ist es für mich wichtig das ich von meinem Züchter weiß das er auf genau diese Anforderungen hin gezüchtet und den Welpen vorbereitet hat. Es sollte ein Züchter sein der einem Verband wie dem ASCA oder dem VDH angehört, denn dort gibt es Voraussetzungen die erfüllt werden müssen bevor mit einem Hund gezüchtet werden darf. Charakterliche, gesundheitliche und optische Eigenschaften müssen erfüllt werden dass ein Hund zur Zucht zugelassen wird. Die Welpen sollten viel kennengelernt haben und nicht nur draußen im Zwinger gehalten werden. Und ich meine nicht was den Kleinanzeigenverkäufern so wichtig ist: „kennt Staubsauger und Kinder“.

Der Züchter sollte euch bevor ihr den Welpen abholt kennenlernen wollen und ihn euch nicht ungesehen verkaufen. Er sollte seine Welpen kennen und verschiedene Charaktere bestimmen können.

Ich hoffe nun wisst ihr fürs Erste was auf euch zukommt. Ich freue mich wenn ich euch Anregungen geben konnte und ihr jetzt wisst woran ihr denken müsst. Lest gerne im zweiten Teil was ist ein Welpe alles benötigt und wie die ersten Tage im neuen Heim gestaltet werden sollten.

Ein Welpe zieht ein – Anschaffungen und erste Tage

Falls ihr spezielle Fragen habt oder euch etwas in diesem Artikel fehlt, schreib mir gerne.

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