Neulich bin ich auf eine Umfrage gestoßen „welches Hundefutter ist das beliebteste in Deutschland“. Viele Hundebesitzer haben abgestimmt und sich für ein Trockenfutter entschieden. Doch nach welchen Kriterien haben sie entschieden?
Ich höre oft das Hundebesitzer ein Hundefutter wählen weil es in der Werbung empfohlen wird oder weil es dem Hund schmeckt. Wenige setzen sich mit den Inhaltsstoffen oder gar der Herstellung auseinander. Um euch mit dem Thema Hundefutter vertrauter zu machen beginne ich heute mit einem Herstellungsverfahren und der daraus entstehenden Trockenfutterart.
Bei Trockenfutter gibt es 2 Arten die sich zuerst in der Herstellung und anschließend in der Verwertung bzw. Verdauung unterscheiden. Das was die meisten von der Optik her kennen, das extrudierte Trockenfutter und kaltgepresstes Trockenfutter, davon haben die meisten nur gehört, wenn sich schon genauer mit dem Thema Futter auseinandergesetzt wurde.
So wird extrudiertes Trockenfutter hergestellt
Über 90% aller Hundetrockenfuttersorten sind extrudiertes Trockenfutter. Diese Methode stammt aus den 30er-Jahren, also ist sie fast 100 Jahre alt und wird auch in der menschlichen Ernährung angewandt, z.B. bei Cornflakes.
Bei der Verarbeitung werden zuerst alle Zutaten in einem großen Kessel gemischt, zu einem Brei gemengt und unter hohen Druck, also 200-300 bar und Temperaturen von 140-400° durch eine Matrize gepresst. Das kann man sich vorstellen, wie ein langes Rohr in dem sich ein Bohrmaschinenaufsatz dreht und den Futterbrei währenddessen unter Hitze und Druck nach vorne zu einem schmalen Ausgang befördert. Wenn die Futterstücken aus dem Extruder kommen sinkt rasch die Temperatur der Pellets, so entstehen häufig kleine Luftlöcher, die später unter anderem dafür sorgen dass die Stücke mit Wasserkontakt aufquellen.
Durch die hohen Temperaturen werden viele Nährstoffe zerstört, um dies auszugleichen wird im Nachhinein eine Mischung aus Fetten und Vitaminen über die Futterstücken gesprüht.
Vorteile von extrudiertem Trockenfutter
Extrudiertes Futter ist leichter zu zerkauen, denn es hat eine weichere Grundkonsistenz als beispielsweise kaltgepresstes Trockenfutter, die Handhabung ist einfach, die Fütterungsempfehlung meist gut auf der Verpackung ablesbar und es kann problemlos mitgenommen werden wenn man unterwegs ist. Es ist reich an Vitaminen da im Nachhinein eine synthetische Mischung aufgesprüht wird. Durch die hohen Temperaturen bei der Verarbeitung werden Keime zuverlässig abgetötet und es ist lange haltbar.
Ein großer Pluspunkt für mich ist der geringe Verpackungsmüll. Außerdem werden die Kohlenhydrate aufgeschlossen und sind leichter verdaulich.
Nachteile von extrudiertem Trockenfutter
Aus technischen Gründen kann Frischfleisch nur ein Viertel aller Zutaten ausmachen, weswegen der Großteil des Fleisches aus Fleischmehl bestehen muss.
Durch die oben genannten Luftlöcher in der Struktur und dem meist hohen Kohlenhydrateanteil quellt extrudiertes Trockenfutter das in Flüssigkeit kommt auf. Das kennen wir von Cornflakes, erinnert euch dran, beides wird im gleichen Verfahren hergestellt. Geschieht dieses aufquellen im Hundemagen, saugt es die Feuchtigkeit aus der Magensäure auf und diese wird konzentrierter. Außerdem wird der Hundebauch zu einem großen Futterbauch. Das kann einer von verschiedenen Faktoren sein, der zu einer tödlich verlaufenden Magendrehung führen kann, das betrifft vor allem größere Hunderassen mit einem tiefen Brustkorb.
Viele Vitamine gehen durch die hohen Temperaturen verloren, um das auszugleichen werden synthetische Vitamine und Fett aufgespritzt. Das Fett hinterlässt unschöne Rückstände an den Händen und es ist logischer Weise eine unnütze Kalorienanreicherung.
Natürliche und synthetische Vitamine wirken im Körper unterschiedlich und die künstliche Alternative eines Produktes ist niemals so gut wie eine natürliche Variante. Wie schon erwähnt müssen für das Verfahren ein recht hoher Kohlehydratgehalt von meist 40-60 % enthalten sein. Kohlenhydrate dürfen natürlich im Hundefutter enthalten sein, aber bei einer artgerechten Ernährung sollte der größte Anteil tierischer Bestandteile sein.
Bei einigen Herstellern von extrudiertem Futter habe ich gelesen das ihr Trockenfutter gut aufgeschlossen, leicht verdaulich und nährstoffreich ist. Aber extrudiertes Trockenfutter ist nicht unbedingt leicht verdaulich, da die Futterstücken extrem stark zusammen gepresst wurden und der Magen sehr lange benötigt um sie zu zersetzen. Der Teil mit dem gut aufgeschlossen stimmt hauptsächlich für Kohlenhydrate.
Viele Vorteile verbunden
Diese praktische Futterstation verhindert nicht nur, dass der Hund seinen Napf rumschiebt, sie beinhaltet auch einen Anti-Schlingnapf der den Hund langsamer fressen lässt sowie einen speziellen Wassernapf, der das kleckern verhindert.
Fazit
Die große Frage, ob du deinen Hund mit extrudiertem Hundefutter ernähren solltest, hängt von verschiedenen Faktoren deines Hundes ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Ich hoffe ich konnte euch verständlich erklären wie extrudiertes Hundefutter hergestellt wird und euch die Vor- und Nachteile näher bringen.
Solltet ihr euch nicht sicher sein welche Fütterungsart für euren Hund am geeignetsten ist klickt gerne auf den folgenden Link, füllt das Formular aus und macht einen Termin für eine kostenlose erste Beratung aus.